Egal ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener, egal ob Junge oder Mädchen, egal ob krank oder gesund, alle Menschen sollen in die Lage versetzt werden, ihre Potenziale entfalten zu können. Dieser Anspruch gilt unabhängig von sozialen und ökonomischen Voraussetzungen oder den besonderen Lernbedürfnissen eines Menschen. So lautet das zentrale Anliegen der UNESCO.
Genau hier holt der Lehrgang die Teilnehmenden ab und zeigt in Theorie und Praxis auf, welche pädagogischen Ansätze, Ideen und Möglichkeiten für die erfolgreiche Integration und Inklusion zur Verfügung stehen. Nach dem erfolgreichen Abschluss sind Sie in der Lage, in Kindertagesstätten, schulischen und sonderpädagogischen Bildungseinrichtungen, Beratungsstellen, in Integrationsprojekten und im beruflichen Kontext pädagogisch und beratend tätig zu werden. Sie können Potenziale und Grenzen für Kinder und Erwachsene mit sonderpädagogischem Bedarf bzw. besonderen Lernbedürfnissen einschätzen und kennen ein breites Spektrum pädagogischer Methoden, um diese in Ihrer inklusiven Arbeit motivierend und nutzbringend einzusetzen.
Im Lehrgang werden durchgehend praktische Beispiele und Übungen mit theoretischen Anteilen verknüpft. Zu jeder Situation werden Ihnen erprobte professionelle Methoden, Ansätze und Anregungen vermittelt: Sie lernen, den sonderpädagogischen Förder- bzw. speziellen Unterstützungsbedarf bei Kindern mit Hör-/Seh-/Sprachbehinderung, mit geistiger Behinderung oder Körperbehinderung zu ermitteln, wissen, welche besonderen Bedürfnisse Kinder mit Migrations- oder Fluchtgeschichte haben und erhalten konkrete Anregungen für eine pädagogische Arbeit, die alle einbezieht, fördert und genug Raum für das gemeinsame Spielen und Lernen lässt.
Hier geht es um die Maßnahmen des Nationalen Aktionsplans im Handlungsfeld Arbeit und Beruf. Sie lernen, die Potenziale und Grenzen für Mitarbeiter mit Behinderung einzuschätzen und erfahren, welche Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfen es gibt, um Inklusion und In-tegration am Arbeitsplatz zu fördern.
In einem zweitägigen Seminar, das Sie wahlweise in Präsenz oder online belegen können, arbeiten Sie mit konkreten Situationen im Kontext Inklusion und Integration. Anhand von Fallbeispielen, Selbsttests und Übungen werden Sie sicherer in der Umsetzung verschiedener Methoden und Ideen. Die Teilnahme am Seminar ist Voraussetzung für das Abschlusszertifikat "Fachkraft für Inklusions- und Integrationspädagogik (ILS)".
Dieser Lehrgang ist ideal für Sie,
- wenn Sie in einem pädagogischen, erzieherischen, beratenden oder sozialarbeitenden Beruf tätig sind und für sich mit einer integrations- und inklusionspädagogischen Qualifikation beruflich neue Schwerpunkte setzen und Ziele erreichen wollen,
- wenn Sie ergänzend zu Ihrem bisherigen Fachwissen als Erzieherin oder Erzieher, Pädagogin oder Pädagoge, Lerntrainer/in, Psychologin oder Psychologin, Schulbegleiter/in, Integrationshelfer/in oder Ausbilder/in neue Aufgaben in Ihrem bisherigen beruflichen Umfeld übernehmen oder sich gezielt auf die Themen Inklusion und Integration vorbereiten möchten,
- wenn Sie persönlich Interesse an den vermittelten Themen haben oder als Eltern eines Kindes mit besonderen Lernbedürfnissen betroffen sind und es optimal fördern möchten.
Inklusion Grundlagen
- Hintergrund der Inklusionsdiskussion
- Anliegen der UNESCO
- Heterogenität
- Recht auf Selbstbestimmung
- Anforderungen an inklusiv arbeitende Fachkräfte
Identitäts- und Moralentwicklung bei Kindern
- Stufenmodel der Identitätsentwicklung von Erikson
- Der Bindungsbegriff
- Entwicklung des Selbst
- Primäre und sekundäre Sozialisationsinstanzen
- Sozial-emotionale Entwicklung von Kindern im Entstehungsprozess
- Moralentwicklung
Inklusives Arbeiten in Krippe, Kindergarten und schulischen Bildungseinrichtungen
- Orte für Betreuung
- Erziehung und Bildung als Orte der Vielfalt
- Anforderung an inklusiv arbeitende Fachkräfte
- Grundlagen inklusiver Pädagogik in Krippen und Kindergärten
- Kriterien, Methoden und Konzepte inklusiver Arbeit
- Arbeiten in Krippe und Kita inklusiv gestalten
- Heterogenität in den Klassenzimmern
- Inklusion in der Schule
- Gestaltung eines inklusiven Schullebens
Inklusion von Kindern mit spezifischen Lernherausforderungen und Behinderungen
- Teilleistungsstörung
- Lernschwierigkeiten
- Unterscheidungsmerkmale von auffälligem und normalem Verhalten
- Behinderung und sonderpädagogischer Förderbedarf
- Ursachen und Indikatoren für Behinderung bei Kindern
- Anforderungen an eine gemeinsame Betreuung von nicht behinderten und behinderten Kindern
- Pädagogische Unterstützungsmöglichkeiten
Soziales Ungleichgewicht
- Grundlagen von Armut und Armutslagen in Deutschland
- Lebenslagenkonzept
- Innere und äußere Schutzfaktoren
- Entwicklungs- und Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen
- Barrierefreie Teilhabe
Inklusion von Kindern mit Migrations- und Fluchterfahrung und Mehrsprachigkeit
- Migrationshintergrund im pädagogischen Kontext
- Phasen des Migrationsprozesses
- Arbeiten mit Kindern mit Migrations- und Fluchterfahrung
- Erst-, Zweit- und Fremdsprache
- Verbindung zwischen sprachlicher Identität und kultureller Identität
Genderbewusstes inklusives Arbeiten
- Unterschied zwischen dem biologischen und dem sozialen Geschlecht
- Geschlechterstereotype Verhaltensweisen durchbrechen
- Genderbewusste Pädagogik
- Möglichkeiten genderbewussten Arbeitens
Inklusive Zusammenarbeit mit Eltern, Netzwerkarbeit und interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Erziehungs- und Bildungspartnerschaft als Ausgangsbasis inklusiven Arbeitens
- Methoden der Gewaltfreien Kommunikation
- Inklusive Netzwerkarbeit
- Inklusion im Spannungsfeld zwischen Bildung für alle und spezieller Förderung
- Pädagogik und Therapie
Inklusion im Berufsleben und Berufsbilder mit inklusivem/integrativem Schwerpunkt
- Umsetzung der UN-Behindertenkonvention in Deutschland
- Nationaler Aktionsplan im Handlungsfeld Arbeit und Beruf
- Konzept der Leichten Sprache
- Grundlagen der Kommunikation
- Kommunikationsstrategien
- Zentrale Kompetenzfelder inklusiver Fachkräfte
- Pädagogische Arbeitsfelder im inklusiven Bereich