Zu viele Texte - zu wenig Zeit zum Lesen

Wer liest eigentlich noch? Bisweilen kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass überhaupt niemand mehr liest, weder Zeitungen noch Online-Artikel. So ergab eine Analyse von Chartbeat, dass das gigantische Angebot im Netz die Leser schlicht überfordert.

Einer Analyse von Chartbeat zufolge klicken 61 von 161 Lesern gleich weiter, ohne den Artikel, den sie aufgerufen haben, überhaupt zu lesen. 5 weitere scrollen kein einziges Mal weiter, die Hälfte des Artikels liest nur jeder zweite, und 80 Prozent des Artikels nur noch jeder vierte. Und ob er via Twitter oder Facebook als lesenswert empfohlen wurde, hängt ebenfalls nicht davon ab, ob er zuvor gelesen wurde.

Lesen sollten Sie jedoch unbedingt das Interview, das Silke Burmester mit dem Geschäftsführer der „Zeit“, Rainer Esser geführt hat. Spricht Sie ihn doch darin auf das verquere Verhältnis zwischen den Millionen-Gewinnen der Wochenzeitschrift und den äußerst mageren Honoraren für freie Mitarbeiter an, die für ein 6.000-Zeichen-Print-Porträt schlappe 350 Euro erhalten und für einen 8.000-Zeichen-Online-Text sogar nur 120 Euro.

hsk

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